Und wenn es kein Morgen gibt, Hast Du heute schon gelebt?

Wie schon im letzten Post angekündigt, habe ich das erste Novemberwochenende in Kleve verbracht. Auf dem Programm stand, nach viel zu langer Zeit Micha und Anja wieder zu sehen, den Geburtstag der kleinen Susanne zu feiern und endlich die noch kleinere Ulrike kennen zu lernen. Die siebenstündige Bahnfahrt durfte ich in bester DB-Tradition in vollen überfüllten Zügen genießen. Neben mir schwätzte ein Jungyuppie permanent Dinge in sein iPhone, die er offenbar für extrem geeignet hielt damit wichtig zu wirken und hinter Dortmund hielt der ICE gefühlt aller zwei Minuten in einem weiteren Kaff. Das alles konnte meine Vorfreude allerdings nicht wirklich trüben und irgendwann war es schließlich geschafft!
Die Kinderherzen hatte ich mit der fabulösen Playdoh-Knetküche und einem geflügelten Einhorn schnell (wieder-)gewonnen und ein wunderbar entspanntes Wochenende bei lieben Menschen nahm sein Lauf. Herrlich. Sogar ein leckeres Rezept für eine Nudelsoße sprang am Sonntag noch für mich heraus, bevor ich mich am Montag leider wieder auf den Weg nach Hause machen musste.

Beim Warten auf irgendeinen verpassten Anschlusszug muss ich dann wohl etwas Zug bekommen und mir eine Erkältung eingefangen haben. Diese sollte mich als ausgewachsene Bronchitis noch ein paar Wochen begleiten und war unter Anderem daran schuld war, dass ich wochenlang im Zombiemodus herumkroch und noch nicht einmal Lust hatte das eben erschienene „Skyrim“ zu spielen. Richtig, das unzweifelhaft beste Spiel das Jahres wartet auf meiner Festplatte und ich liege schwächelnd auf dem Sofa und werde vom Fernsehen gehirngewaschen. Statt die wundervolle Spielwelt mit ihren liebevollen Details und den überzeugenden Nichtspielercharakteren zu erkunden und die schier unendliche Zahl an Aufgaben anzugehen, komme ich kaum aus dem Bett. Gnarf. Gerade einmal 20 h habe ich Skyrim seit dem 11.11.11 gespielt. Das muss besser werden! FUS ROH DAH!

Am 24.11. war ich noch ein wenig angeschlagen, aber zum Glück fit genug um mit Steffen Motörhead im Haus Auensee in Leipzig sehen zu können. Die erste Vorband des Abends waren „Graveyard“ aus Schweden, deren Sound sich irgendwo zwischen Hard Rock, 70er-Psychedelic-Rock und Blues Rock bewegte und mir persönlich richtig viel Spaß machte. Leider mussten die Schnauzbartträger nach nur 25 Minuten die Bühne für „Duff McKagan’s Loaded“ räumen, bei denen der Funken allerdings nicht recht überspringen wollte. 45 Minuten uninspiriertes Geschrammel, ein paar krude Ansagen aus der typsich amerikanischen Welt von Hype und Spaßkultur eines früheren Gunners, dann war der Spuk zum Glück vorbei und die Bühne frei für echte Stars.
Ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich hier zum ersten Mal bei einem Konzert Ohrenschützer im Einsatz hatte, denn bei Motörhead gilt immer noch: Everything louder than everything else! Der Gig war zwar nicht übermäßig lang, aber Lemmy hatte – wie an jedem verdammten Tag – die Arschtrittstiefel an und die Urgewalt, mit der Mickey Dee auf die Felle eindrosch war schlicht der Hammer. Wer sich im Entferntesten für Gitarrenmusik erwärmen kann und Motörhead noch nicht gesehen hat, der sollte das unbedingt nachholen.

Eine weitere Premiere habe ich letzten Mittwoch erlebt. Beim Weihnachtsmarktbesuch mit Uta sprachen wir darüber, dass ich noch nie Sushi gegessen hatte und schon seit längerem eine kundige Begleitung für das erste Mal suche. Kurzentschlossen landeten wir im Sushi-Restaurant Shiki in der Klostergasse und ich habe zum ersten Mal an rohem Fisch geknabbert. Europäisch-langweilig, wie ich nun einmal geprägt bin, hat mir der Lachs aufgrund seines typischen Eigengeschmacks am besten gemundet, aber Thunfisch und Garnelen folgen dichtauf. Da sich meine bisherige Panik, mein Magen könnte rohen Fisch weniger goutieren, als mein Gaumen, zum Glück als unbegründet erwies, werden wohl noch einige Besuche folgen. Yummie. Ach und einen schönen Herrnhuter Weihnachtsstern hab‘ ich jetzt auch.

Die nächsten Tage und Wochen rund um Weihnachten versprechen anstrengend, ein wenig teuer, aber auch richtig schön zu werden. Potenziell klingen die vielen, tollen Dinge im Kalender sogar so gut, dass sie das furchtbare letzte Weihnachten aufwiegen könnten!
Zunächst wird am 22.12. eine fast sechsjährige Folter zuende gehen. Ich habe wieder ein Auto! (Und alle so „Yeah!“) Nach langer Suche und auch finanziell diametralen Lösungsansätzen habe ich mich vergleichsweise spontan für einen Renault Laguna II entschieden. Derzeit steht das arme Auto ohne mich beim Händler in Chemnitz und wartet verzweifelt darauf, dass ich als edler Ritter mit ein paar frisch gepressten Nummernschildern komme, um es zu retten. Ach wenn es doch schon Donnerstag wäre… dann wüsste ich zumindest, wie ich die Weihnachtsgeschenke nach Chemnitz bekomme.
Am 23.12. geht es dann für einen Nachmittag nach Gera, um Ronny, Antje und den Junior Malte zu besuchen und sodann mit der Ela einen ziemlich runden Geburtstag zu feiern. Nach Weihnachten steht am 27.12. das alljährliche WoW-Weihnachtstreffen unserer Gilde an, was in diesem Jahr wohl eher ein Veteranentreffen wird, denn viele von uns spielen WoW gar nicht mehr oder nur noch sporadisch.
Schlußendlich wird es zum Jahreswechsel eine kleine Feier bei mir geben und dann geht es schon mit Riesenschritten in Richtung des anstehenden Besuchs von Micha und Anja in Leipzig und einem Wochenende in Hamburg. Das alles klingt schon auf dem Papier stressig, aber ich freue mich geradezu unbändig auf ein Weihnachtsfest ohne die Sorgen des letzten Jahres, auf diverse Leckereien und vor allem darauf, all die netten Leute zu treffen.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein frohes Weihnachtsfest, ein paar ruhige Tage und einen guten Start ins neue Jahr!

P.S. Steffen wollte es ja beim Konzert erst nicht glauben, aber nun ist er überzeugt, dass ich völlig zu Recht jenes schöne Lied zitiere: „Egal wohin ich gehe, es verfolgt mich wie ein Bann. Genau da, wo ich stehe, da ist der Gang!“

4 Gedanken zu „Und wenn es kein Morgen gibt, Hast Du heute schon gelebt?

  1. -mikrobi-

    … ich will ein Bildchen mit ähnlich schöner Pose auf der Motorhaube, wie vom 21er! 🙂
    Herzlichen Glückwunsch und allzeit gute Fahrt mit Deiner zurückgewonnenen Mobilität. *freu*

    Es gleicht sich immer alles aus im Leben. Nach schlechten Zeiten kommen die guten. Genieße sie, so lange sie anhalten. Frag Dich nicht wann sie enden, sondern freue dich, dass sie einfach da sind.

    In diesem Sinne: Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins neue Schaltjahr. Bei Dir muss man ja schon sagen VIEL Gesundheit. *dugg* Aber bleib auf jeden Fall so wie Du bist!

    – Danke das es Dich gibt. –

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    1. Riipa

      Ein Bild wird es auf jeden Fall geben. Aber ich fürchte fast, ich werde mich nicht auf der Haube lümmeln. Das Alter und so, da komm ich nie mehr hoch. 😉

      Ansonsten bin ich fest davon überzeugt, dass die Mobilität versuchen wird mich finanziell zu ruinieren, immerhin IST es ein Renault. Ich bin nur noch gespannt, WIE es passieren wird. 😀

      Ich wünsch Dir auch Gesundheit, Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch! 🙂

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      1. mamaninchen

        Ich stelle es mir ungefähr so vor:
        Du wirst meinen Rat bezüglich der Keycard vergessen und dich auf selbige draufsetzen. Nach einer langen, fröhlichen, sagen wir bespielsweise Silvesterfeier verweigert sie dann ihren Dienst. Während du fluchend zur nächsten Straßenbahnhaltestelle stapfst (durch den frischgefallenen Schnee)um den Ersatzschlüssel von zuhause zu holen, fallen viele viele dicke Schneeflocken (wie romantsch, nicht wahr?).
        Beim Aussteigen zuhause rutschst du fürchterlich aus und zerreißt dir die Hose.
        Auf dem Rückweg zum Auto stellst du fest, wie romantisch doch so ein verschneiter Neujahrsmorgen ist und es doch alles gar nicht so schlimm ist!
        Die Freude wird von der Tatsache getrübt, dass dein Auto entweder a) abgeschleppt wurde, weil du eine Feuerwehraufstellfläche zugeparkt hast oder b) es aufgebrochen wurde und nicht nur das Radio weg ist sondern auch noch deine allerliebste Kuschelrock..äh Best of Queen-CD weg ist!
        Zur Krönung klingelt noch dein Handy und deine Mutter/dein Vater/werauchimmer fragt beleidigt, ob du noch lebst und warum du noch nicht angerufen hättest, schließlich ist Neujahr.

        😀

        Allzeit gute Fahrt, HWguy 😉

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