Die Planung für den heutigen Tag war gestern noch recht übersichtlich. Erst einmal ausschlafen nach einem schönen Abend in der Skybar, wo wir uns mit Elinas Cousine Dasha und ihrem Freund Sergey getroffen hatten.
Danch wollten wir zum Hügel der Kreuze fahren. Eventuell würde das Wetter mitspielen, eventuell nicht.
Am Morgen lachte mir die liebe Sonne durch das Fenster entgegen und dem Ausflug stand nichts im Weg. Allerdings hatte Elina die Idee, den Ausflug auszudehnen und noch Riga zu besuchen. Klasse Idee, gesagt, getan.
Die Kilometer bis zum Hügel der Kreuze schmolzen zügig zusammen und als es nur noch 5.3 km waren, winkte mich ein freundliches, litauisches Polizistenteam an den Fahrbahnrand. Die Laserpistole in der Hand machte schnell klar, worum es ging. Doh! Irgendwo muss ich ein 70-Schild übersehen haben. Vorbildliche 101 km/h waren auf einmal weniger vorbildlich. Gnaaaah.
Die Polizisten sprachen kaum englisch und wir harmlosen Touristen selbstverständlich kein Wort litauisch. Man muss es der Ordnungsmacht ja auch nicht leichter machen, als unbedingt nötig. 😉
Die Polizei zog sich dann mit den Papieren in ihr Auto zurück und wir begannen hektisch zu googlen und zu telefonieren. 31 km/h zu viel, das würde unangenehm teuer, so viel war schnell klar. 100 Euro? 150? 200? So ganz sicher waren wir uns nicht.
Nach endlosen 25 Minuten kamen die Papiere und ein Strafzettel zurück. 14 Euro werden fällig. Okay, Gesicht möglichst schuldbewusst verziehen, einen schönen Tag wünschen und erst dann brüllend lachen, als wir wieder unterwegs waren. Vielleicht zählte der Ausflug zum Hügel der Kreuze bei der allerobersten Instanz als Pilgerreise,vielleicht war es gutes Karma oder wir hatten einfach unverschämtes Glück, die Erleichterung war jedenfalls absolut greifbar.
Der Hügel der Kreuze war durchaus beeindruckend, aber schon bald waren wir auf dem Weg nach Riga. Dort angekommen suchten wir zunächst nach etwas zu essen und landeten schließlich in einem wunderschönen, kleinen Keller-Restaurant gegenüber der alten Stadtmauer.
Gut gestärkt erkundeten wir die Altstadt , fotografierten, saßen am Wasser, tranken Kaffee und machten uns nach 4 Stunden schließlich auf den Rückweg. Außer einem kurzen Regenschauer blieben wir die gesamte Zeit trocken. In your face weather forecast!
Ein glimpflich ausgegangener Schreckmoment, der Hügel der Kreuze und das wunderschöne Riga. Was für ein toller Tag! Wie kann man das noch steigern? Na klar, man hält auf dem Rückweg mitten im dunklen, dunklen litauischen Niemandsland an und schaut in die Sterne. Ja, genau, die Dinger, die man in Berlin „dank“ der Lichtverschmutzung niemals sieht. Yeah! Jetzt bin ich einfach mal todmüde und sage daher: Gute Nacht Welt!
Ein Moment – Polizeikontrolle – den man als Tourist wohl nicht erleben mag. Aber Glück gehabt 🙂
Lyrics von One Republic als Überschrift? Ich stimme mit ein: Old, but I’m not that old, young, but I’m not that bold and I don’t think the world is sold
Yeah, der komische Opel wollte einfach mein Telefon nicht erkennen und so konnte ich nicht Sabaton, Broilers und Co. auflegen und habe das Radio Elina überlassen.
Ich hatte also 4 Tage mit den besten Dance-Hits im Autoradio, weil es keinen Sender gab, der uns gepflegt „das beste der 80er, 90er und von heute“ gespielt hat, sondern die Wahl aus Dance-Hits oder russischen Dance-Hits bestand. Ich glaube auf meinen alten Tage werde ich noch zum Fan. Woooohooo, shut up and dance with me!