Damit hier nicht ausschließlich mäßig interessante Dinge aus meinem Privatleben stehen, habe ich mir Gedanken gemacht, was ich tun könnte, um dem Blog einen Hauch von Mehrwert zu verleihen. Ich könnte natürlich politisch werden und bedeutsame Einsichten zu bedeutsamen Themen präsentieren, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das irgendetwas besser machen würde. Und damit meine ich ausdrücklich sowohl den Blog, als auch die politische Landschaft. Denn da ist wohl eh Hopfen und Malz verloren. Und damit meine ich ausdrücklich nicht den Blog. 😉
Statt dessen möchte ich in loser Abfolge Eindrücke von und Erfahrungen mit all den schönen Dingen, für die ich mein Geld zum Fenster hinaus werfe, teilen. Selbstverständlich absolut subjektiv, höchst ungerecht, schlecht informiert und in keinster Weise repräsentativ.
Los geht‘ mit dem Asus EeePad Transformer TF101.
Mit einem Netbook, Tablet oder Notebook habe ich ja schon länger geliebäugelt, allerdings konnte ich mich letztlich nie entscheiden das Geld in die Hand zu nehmen, weil ich mir nicht sicher war, ob das Spielzeug am Ende nicht ungenutzt herumliegen würde. Schließlich kam ich zu einem Asus Transformer TF101, wie die Jungfrau zum Kinde.
Nach mehreren Monaten Nutzung kann ich nun für mich ein erstes Fazit ziehen. Das Gerät liegt nicht nur herum. Als Bildbetrachter, Surf-Station, eBook-Reader und Videoplayer ist es tagtäglich im Einsatz. Auf Reisen unterhält es mich zusätzlich mit Spielen, zuhause hat es der Transformer nicht geschafft mich von PC und Xbox wegzulocken.
Die Akkulaufzeit ist für meine Ansprüche okay, die Performance ist fast immer ausreichend oder gut, lediglich eingebundene Flashvideos lassen Browser und Webseiten gelegentlich stocken – was allerdings immer noch um Welten angenehmer ist, als beim Ei-Pad oder unter Windows Phone 7, denn da bekommt man oft genug gar nichts zu sehen.
Alles in allem möchte das Tablet nicht mehr missen und die 16 Gigabyte Speicher reichen mir persönlich ebenfalls aus. Wer kein Tethering-fähiges Handy hat kann über die 3G-Variante nachdenken, ich persönlich bin mit WiFi glücklich.
The Elder Scrolls V: Skyrim
Das beste Spiel seit Jahren. Eilige Naturen jagen in circa zwanzig Stunden durch die wichtigsten Questreihen, Abenteurer und Entdecker werden buchstäblich hunderte Stunden bestens unterhalten. Die Welt ist auffallend liebevoll gestaltet und mit Unmengen Geschichten und Geschichtchen aufgewertet.
Meine Empfehlung geht klar zur PC-Version, denn die ist nicht nur günstiger und schöner, als die Konsolenspiele, sondern hier warten zusätzlich tausende Mods auf den Spieler, die einzelne Aspekte von Skyrim weiter verbessern oder ändern. Danke des brandneuen Steam Workshops lassen sich die Mods bequem mit nur einem Klick installieren, besser geht es nicht.
Foursquare
Aus beruflichen Gründen zwinge ich mich gerade den Dienst Foursquare intensiv zu nutzen. Der Dienst soll mir helfen, mich „in der echten Welt besser zurechtzufinden“, „mit Freunden in Kontakt zu bleiben“, „Dinge in meiner Nähe zu entdecken“ und „Geld zu sparen“ (Foursquare über Foursquare).
Fazit nach knapp zwei Wochen: Das Belohnungssystem mit Punkten und Badges ist toll, so etwas wünsche ich mir schon seit Längerem für’s Geocachen. Die Jagd nach Achievements fetzt einfach! Dem gegenüber steht der bisher recht spärliche Nutzen. Das liegt natürlich auch fehlender Verbreitung, ich könnte mir also vorstellen, dass Foursquare in Gebieten mit hoher Nutzungsdichte sinnvoll ist. Ich werde das im Auge behalten.
Zusätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob over-sharing von höchst persönlichen Informationen, wie dem aktuellen Aufenthaltsort nicht unnötige Datenspuren und eventuell sogar Gefahrenmomente schaffen könnte. Daher sollte man sich sehr gut überlegen, mit wem man seine Check-Ins teilt und über welche Kanäle man sie eventuell weiterleiten lässt.
Kraftklub – „Mit K“
Dreizehn rotzig-laute Crossover-Songs zwischen Rap und Rock, Texte die vor Selbstironie strotzen und das alles aus meiner geliebten Heimatstadt Karl-Marx-Stadt. Es gibt noch Zeichen und Wunder! Sicher, wirklich innovativ ist das alles nicht und die großen gesellschaftlichen Themen werden hier auch nicht gewälzt, aber darum geht es ja auch gar nicht. Statt dessen darf gehüpft, gelacht und gefeiert werden!
Anspielen: „Ich will nicht nach Berlin“, „Zu Jung“, „Ritalin/Medikinet“.
Lana Del Rey – „Born To Die“
Die junge Frau beziehungsweise ihre Plattenfirma haben ganze Arbeit geleistet. In Onlineforen zerreißt sich der Pöbel das Maul über Lana Del Reys anscheinend aufgepolsterte Lippen, es wird darüber gelästert, dass sie eine Marketing-Kreation und dies selbstverständlich zu verdammen sei und unweigerlich den Untergang des Abendlandes bedeuten müsse. Kurz: Man redet über Lana Del Rey. Und das kann nie wirklich schlecht sein. 😉
Jenseits von Hass und Hype bleibt ein zuweilen etwas überproduziertes und eine Spur zu glatt geratenes Album, das in seinen schlechten Momenten sogar richtig cheesy wirkt. In den jedoch immer noch überwiegenden guten Momenten sind der Sadcore-Sound und die zwischen entrückt-transzendent und unfassbar abgründig irrlichternde Stimme von Lana Del Rey dennoch einfach hörenswert. Und das Abendland ist auch noch da.
Anspielen: „Video Games“, „Born to die“, „Blue Jeans“
Microsoft OneNote
Nachdem ich auch privat OpenOffice wegen erwiesener Untauglichkeit in den digitalen Hades verbannt und durch Office 2010 ersetzt habe, begann ich damit, mir OneNote näher anzusehen, dass ich bisher nicht eingesetzt habe. Dabei nutze ich hauptsächlich in meinem Live-Account gehostete Notizbücher.
Bisher kann ich noch nicht behaupten, dass ich alle Funktionen verstanden oder gar gemeistert hätte, dennoch bin ich höchst zufrieden mit der Welt. Meine Sammlung sinnloser .txt-Dateien auf dem Desktop schmilzt sichtbar dahin, die Dokumente sind auf jedem Gerät aktuell (Arbeit, Zuhause, Telefon) und OneNote macht es mir einfach dort abgelegte Informationen zu finden und zu nutzen. Äußerst praktisch!
Star Wars: The Old Republic
Was für eine Geldverschwendung. Ich hatte bei dem Spiel schon lange vor dem Release ein richtig schlechtes Gefühl. Die Nachrichten, die während der Entwicklung nach außen drangen, klangen wenig verheißungsvoll, aber dennoch habe ich mich durch sozialen Druck (Ja Matthias, DICH seh‘ ich an!) hinreißen lassen das Spiel zu kaufen – und habe es bereut.
Zunächst einmal ist die Welt unbelebt, statisch und lieblos produziert. Nichtspielercharaktere stehen(!) oft nur als interaktionslose Zierde in der Landschaft und nicht einmal elementare Gegenstände wie Stühle sind benutzbar. Die Charaktertexturen sind 2012 schlicht lächerlich. Die durchgängige Sprachausgabe ist auf dem Papier ein tolles Feature und auch weitestgehend wirklich gut synchronisiert, die teils redundanten Dialoge mach den Gewinn an Atmosphäre jedoch leider wieder zunichte. Spätestens, wenn man in einer Gruppe spielt und wieder einmal auf den letzten Mitspieler wartet, möchte man einfach nicht mehr, dass jeder Auftraggeber einer popeligen Queste erst einmal sein ganzes, verdammtes Leben vor dem Spieler ausbreitet. Mehrfach. (NPC: „Meine Tochter ist verschwunden“ Spieler: „Okay, ich kümmere mich darum.“ NPC: „Oh, das ist gut, meine Tochter ist nämlich verschwunden. Ich glaube ja, sie wurde entführt.“ Spieler: „Okay, okay, verstanden soweit. Tochter ist weg, ich hol sie. Sag mir doch einfach, wo ich hin muss.“ NPC: „Also meine Tochter ist ja verschw…“ Spieler: „AAAAAAAAAAAH!“) Auch die Instanzen (hier: „Flashpoints“) stecken voller Story und leider auch voller Trash-Monster. Beim ersten Mal macht das natürlich großen Eindruck, spätestens beim dritten Durchspielen sind die ewig gleichen Cutscenes einfach nur noch nervig und langweilig.
Das für mich jedoch größte Manko ist recht subjektiv und daher natürlich unfair: Star Wars: The Old Republic ist nie wirklich schlecht, aber macht viele Kleinigkeiten schlechter als World of Warcraft ohne dessen riesigem, alles zerdrückenden Nachteil entschieden entgegenzuwirken. Einer gefühlt durchgängig unsozialen und verhaltensauffälligen „Community“ wie man sie inzwischen leider in WoW vorfindet, könnte und sollte man von vornherein mit straffen Regeln vorbeugen.
„Bioware bemühte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten. Wir wünschen der Firma in der Zukunft viel Glück bei neuen Aufgaben.“ Over and out.