Der Weltuntergang ist offenbar ausgeblieben und ich habe wieder ein Fahrrad. Gar nicht schlecht. *Tusch* Mal sehen, wie lange die Beziehung diesmal hält. Und ja, der mächtige Ständer ist das, was Reddit „a seriously manly kickstand“ nennt.
So, genug gefreut hier kommen die aktuellen Konzertrückblicke. 🙂
Tarja Turunen
Obwohl ich Tarja Turunen schon sehr, sehr lange live sehen wollte, ergab sich leider nie die Möglichkeit, aber nun war es endlich soweit. Den weihnachtlichen Charakter des Konzerts konnte man mögen (ich) oder auch nicht (Karsten) und Tarjas wundervolle Stimme kam in der Leipziger Peterskirche zu ihrer gebührenden Geltung. Allerdings war das Gastspiel mit einer Stunde und fünfzehn Minuten erschreckend kurz und ließ uns doch ein wenig unzufrieden zurück. Früher war eben doch alles besser…
Marc-Uwe Kling
Seit Karsten mich angestiftet hat, Marc-Uwe Klings Känguru-Chroniken zu lesen beziehungsweise zu hören, habe ich Buch und Hörbuch pausenlos verschenkt und empfohlen. Am 09.12.2012 war der Meister zu einer Lesung aus dem bald erscheinenden, neuen Buch „Die Känguru-Offenbarung“ in Leipzig. Die neuen Texte machen einen hervorragenden Eindruck, lassen mich schon jetzt auf die Veröffentlichung des Buches hinfiebern und führten in meinem komplett Känguru-verrückten Umfeld zu immer wiederkehrenden Zitatefluten.
Als für eine Lesung durchaus untypische Verstärkung war Julius Fischer mit an Bord, der einige eigene Texte präsentierte (ebenfalls sehr witzig!) und einige von Marc-Uwe Klings Songs begleitete.
Bodo Wartke – König Oedipus
Was lange währte wurde nun endlich gut. Seit September 2010 wartete ich auf eine weitere Chance Bodo Wartkes Inszenierung von Sophopkles‘ Dramas zu sehen. Und das Warten hat sich gelohnt. Mit dem für ihn typischen Wortwitz und vielen zeitgenössischen Anspielungen haucht Bodo Wartke dem im Original oft schwer genießbaren Stoff neues Leben ein. Großartig!
So richtig perfekt wurde der Abend allerdings dadurch, dass, ohne das ich das vorher gewusst hätte, Manja und Olli aus Dresden angereist waren und direkt neben uns saßen. Was für eine tolle Überraschung!
Am 30.12.2012 steht mit den Broilers und den Toten Hosen in der Max-Schmeling-Halle noch ein letztes Konzert-Highlight in diesem Jahr an, bevor es zumindest in dieser Hinsicht wieder etwas ruhiger wird.
Kommt gut durch den alljährlichen Geschenkewahnsinn, futtert alles, was bei drei nicht auf einem Baum ist, gnadenlos auf, drückt mir die Daumen, dass die Garantieverlängerung für mein Auto problemlos läuft und ladet Euch yasoom auf die hoffentlich zahlreich unter jedem Weihnachtsbaum liegenden Android-Handys.
Und was das Wichtigste ist: Nehmt Euch doch die Zeit, die in der Weihnachtszeit so oft gedankenlos gewünschte „Besinnlichkeit“ in die Tat umzusetzen. Haltet an, besinnt Euch, denkt nach, werdet Euch bewusst! Schaltet einen Gang zurück und fragt Euch, ob das, wo Ihr gerade mit voller Pulle rennt, wirklich das richtige Hamsterrad für Euch ist. Und ob ein falsches Rad wirklich dadurch besser, richtiger wird, dass man mit noch mehr Hingabe noch schneller läuft. Hinterfragt, ob das, was Ihr da Tag für Tag hektisch tut, überhaupt Euer Ziel ist oder Euch zumindest näher zu diesem Ziel bringt. In diesem Sinne: Frohe und besinnliche Weihnachten!
too much is never enough,
too much is never enough,
too much is never enough,
too much is never enough
Eben. „Die Gier ist ein Fass ohne Boden. Der Gierige erschöpft sich in der nie endenden Anstrengung, seine Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dass ihm das je gelingt.“ Erich Fromm
Deshalb stehen so viele Gierige in Hamsterrädern, die sie nicht an irgendein Ziel bringen, sondern nur mehr, mehr, mehr. Und deshalb will ich nur am Ende der Straße ein Haus am See und Orangenbaumblätter auf dem Weg. Ich will doch nur ankommen, ein weißes Haus direkt am Meer, schwarze Oliven und Rotwein und Brot, Enkel und Narben und Liebe…
Genug zitiert, frohe Weihnachten. 😉
bin mir nicht mehr so sicher..
ich glaube eher heutzutage sind die meisten menschen nicht mehr in der lage wirkliches glück empfinden zu können. ich bin der meinung die gesellschaft heute hat irgendeine epidemie bekommen-ob nun tatsächlich medizinische faktoren (vitamin d-mangel etc.) reinspielen ist fraglich, aber nicht auszuschließen-jedenfalls sind doch fast alle ‚gesellschaftlich‘ krank. weil sie nach irgendwas streben oder eben nicht glücklich werden.
ich meine, dass das mittlerweile nicht als gier bezeichnet werden kann, ich meine auch, es geht den meisten schon lange nicht mehr um materielles. die zeiten sind ja anders und die wenigsten sind reich und ihnen ist das wichtig.
die menschen sind emotionslos oder leer oder getrieben oder aggro und impulsiv oder in ihrer kleinen welt zufrieden, aber nur dort.
es geht nicht mehr um gier, (meiner meinung nach) es geht darum dass man nach irgendwas sucht und kein feedback bekommt wenn man es vielleicht schon hat.
und ja ich meine auch, dass ist erst seit 10, 20 jahren so und trifft den großteil der menschen der (westlichen ?) welt.
ok vor 20 jahren war vieles sicher auch nicht so dolle, aber diese
(das wort extra für dich) zombie-gesellschaft, die zu vielem unfähig ist, ist seltsam und tlw beängstigend. weil man nicht weiß woher das kommt oder was der grund ist. ich zumindest nicht auch wenn ich so theorien hab.
dabei hatte ich so gehofft, dass die welt untergeht..
ich hatte zumindest gehofft, dass sich tatsächlich das ‚bewusstsein‘ der menschen wirklich wandelt/level up geht..
tja und nun?!..
nun weiß man auch nicht, was man hoffen soll, weil man ja zufrieden ist und anspruchslos aber keiner wirklich glücklich wird.
vielleicht kommt ja wirklich noch mal jemand angelaufen und verkündet die große freude die allem volk widerfahren wird. aber es sind ja nur jahrestage und es wird nur so getan.
da ich nun verbotenerweise doch zitiert hab, hör ich an dieser stelle auf..
ja frohes fest ebenso
http://www.mut-fabrik.de/wp-content/uploads/2012/11/Gef%C3%BChlsliste.pdf
„Das große Glück“ ist sooo Disney 😉
*Kopfkratz* Das große Glück? Is das ein Film? Ich glaub ich steh auf dem Schlauch. 🙂
Aber das weiß man ja, dass ich da gern und ausdauernd stehe.