Im meinem letzten Eintrag habe ich die Entwicklung meiner Paladina Egwene vom Nachwuchshelden zum stolzen Level60-Charakter nachgezeichnet, heute bewege ich mich auf der Zeitachse weiter nach vorn und werde von den ersten Gehversuchen in Raidinstanzen berichten.
Da meine damalige Gilde keine selbstständigen Raids organisierte, fand ich mich eines Tages als ebenso hochmotivierter wie planloser Gastspieler in einer bestehenden Raidgruppe wieder und betrat zum ersten Mal den geschmolzenen Kern. Bereits im Vorfeld hatte man mir klargemacht, dass man als Paladin zwangsläufig den Vergeltungsbaum zu skillen habe, um den Raid zuverlässig aller 5 Minuten mit dem damaligen Ultimate-Talent, dem Segen der Könige, buffen zu können. Ein wenig gesprächiger und noch weniger hilfreicher Klassenverantwortlicher (den Namen möchte ich nennen, da Tirkirin ja immer noch auf unserem Server spielt) raunzte mir per Whsiper zu, dass ich OOC-Rezzen solle und lies mich sodann mit dieser Informationsflut allein. Ein paar Whisper mit etwas aufgeschlosseneren Mitspielern machten mir schon bald klar, was ein „OOC-Rezzer“ zu tun hatte: Ich sollte ein Stück abseits der Gruppe stehen, nichts tun was in die Bosskämpfe eingegriffen hätte – und die Gefallenen wiederbeleben. Ja, richtig gelesen – wiederbeleben! Damals war es noch möglich sich aus den Bosskämpfen herauszuhalten und demzufolge konnte ein (zumindest im Sinne der Spiellogik) nicht beteiligter Spieler seine gefallenen Mitspieler wiederbeleben und heilen, um sie erneut in die Schlacht zu schicken. „Steh hinten und fass bloß nichts an!“ – eine Aufgabe für einen echten Helden!
Auf diese Weise hatte ich viel Zeit die tristen Höhlenwände zu betrachten, konnte mich allerdings nicht so recht für das Raiden erwärmen. Zum Glück erschien wenig später der langersehnte Patch 1.9, der eine Überarbeitung der Paladintalentbäume mit sich brachte und unsere Welt nachhaltig erschüttern sollte. Mehr dazu könnt Ihr im dritten Teil lesen.
Eine Paladose im Wandel der Zeiten – Teil 2
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