Archiv des Autors: Riipa

Contamination – it’s delicious

Ein weiterer Tag in Vegas. Wir waren auf der RollerCon, im Nationalen Atomtest-Museum, im Zombie Apocalypse Survival Store und hab aben das teuerste und beste Steak gegessen, dass ich bisher auf dem Teller hatte.

Aber der Reihe nach. Heute früh ging es mit den Rollerderby-Guys Marcus und Ric zuerst zur RollerCon, wo ich mir als interessierter Zuschauer ein Match, sorry einen „Bout“, angesehen habe. Um ehrlich zu sein wird das wohl nicht mein favorisierter Sport und ein klein wenig hatte ich das Gefühl zu spüren, wie ich altere.

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Danach ging es weiter zum Bildungsteil des Tages. Das Nationale Atomtest-Museum war erwartungsgemäß patriotisch, aber auf jeden Fall höchst informativ. Als besonderer Kick wurde mitten im Museum ein Alarm ausgelöst, was wir aufgrund der Sirene zunähst für einen Teil der Show hielten. War es aber nicht, also mussten wir ein wenig in der Sonne warten, bis das Gebäude wieder freigegeben wurde.

Nach diesem schwer verdaulichen Thema organisierten wir uns im Excalibur leckere Eiscreme und zogen weiter zum Shopping im Zombie Apocalypse Survival Store.

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Zum Abendessen stand ein Besuch bei Morton’s Steakhouse an. Nicht gerade eine besonders billige Wahl, aber angeblich eines der besten Steakhäuser der Stadt und schlicht das beste Stück Fleisch, dass ich jemals auf dem Teller hatte. Mindestens drei Wochen abgehangen, unfassbar zart, unfassbar lecker. 61 Dollar. Nur für das Steak. Ich bereue nichts.

Another hotel we can burn

Jetzt bin ich ausgeschlafen und es is Zeit für das versprochene Update.

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(Yosemite Park)

Gestern stand die Königsetappe unserer Reise an. 350 Meilen durch Wüste und… naja, Wüste. Wir waren uns nicht ganz sicher, was wir vom Tal des Todes zu erwarten hatten, also gingen wir auf Nummer sicher. Der Focus wurde noch einmal bis zum allerletzten Tropfen betankt, der Kofferraum mit Unmengen Wasser beladen, Karten der Region wurden offline verfügbar gemacht, dann ging es los.
Schnell stellte sich heraus, dass unsere Vorsicht zwar den Bedingungen des Death Valleys angepasst war, aber dennoch nicht wirklich nötig gewesen wäre. Im Death Valley Nationalpark gibb es mehrere Möglichkeiten zu tanken und einzukaufen. Die Umweltbedingungen im Death Valley sind absolut unmenschlich, aber hier wird alles getan, um den Park dennoch für unvorbereitete Touristen in Flip-Flops erlebbar zu machen. Das schmälerte unseren Triumph, die Wüste bezwungen zu haben, zwar etwas, aber letztlich ist es im Land der weggeschobenen Verantwortung nur folgerichtig.
Unser Auto schlug sich auf der Tour unglaublich souverän. Trotz der Außentemperaturen veränderten sich, selbst an den teils knackigen Anstiegen der Passstraßen, Motortemperatur und Verbrauch nur marginal. Im Schnitt flossen auf dieser Etappe 6,7 Liter pro 100 km von jenem Spülwasser, das man hier optimistisch als Benzin bezeichnet durch die Einspritzdüsen. Mit 95 Oktan statt 87 wäre sicher noch ein Tick weniger drin.

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(mehr Yosemite)

Bei unseren kurzen Fotostopps konnten wir für ein paar Momente erleben, was die Wüste wirklich bedeuten kann. 52 Grad Celsius und vergleichsweise scharfer Wind ließen das Gefühl aufkommen, in einem Umluftherd gebacken zu werden. Die Coladose in der Hand wurde innerhalb von Minuten zu warm, um sie zu halten, die Sohlen der Schuhe verformten sich dauerhaft. Jede kleine Anstrengung, jedes Schnappen nach Luft hinterließ das Gefühl ausgetrockneter Atemwege. Lang lebe die Klimaanlage!

Gegen Ende des Tages trafen wir in Vegas ein, wo wir eine Suite mit drei Schlafzimmern, Whirlpool, Küche und nicht weniger als vier Fernsehern bewohnen. Eigentlich sollten hier noch mehr Gäste residieren, aber kurzfristige Absagen hinterließen uns als einzige Bewohner. Wahnsinn!

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Am Abend stürzten wir uns noch einmal in das Nachtleben auf dem Las Vegas Boulevard und… ach kommt schon, ihr habt jetzt nicht wirklich gedacht, dass ich das erzähle, oder? Was in Vegas passiert bleibt in Vegas. 😉 Nur so viel: Keiner von uns ist jetzt verheiratet, wir haben keine Tiger gestohlen und kein Baby im Schrank gefunden. Vielleicht schauen wir uns heute Abend ja ein Musical an. Oder wir gehen zu Celine Dion. *lach*

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Another WiFi doesn’t work

Nach einer bärenfreien Nacht im „Zelt“ waren wir schon früh wieder auf den Beinen. Das Frühstück war okay und danach unternahmen wir eine letzte, kurze (aber dennoch intensive) Wanderung zu den unteren Vernan Falls im Yosemite Valley.
Danach machten wir uns auf den Weg Yosemite zu verlassen. Auf dem Weg zum zirka 3000 Meter hoch gelegenen Tioga-Pass hielten wir sicher noch zehn Mal oder mehr an, machten Fotos und staunten immer wieder über die unglaubliche Vielfalt des Nationalparks. Doch schlussendlich war es an der Zeit weiter zu ziehen und schon bald rollten wir über eine unbefestigte Straße zur Geisterstadt Bodie. Die ehemalige Goldgräberstadt wurde 1931 nach einem verheerenden Brand quasi von einem Tag auf den Anderen aufgegeben und wird heute als Nationalpark bewahrt. In Bodie wurden wir von einem üblen Landregen überrascht. Neben dem Regen fiel sogar Graupel, zum Glück fanden wir aber im Museum Unterschlupf.

Als letzten Punkt auf unserem Tagesplan besuchten wir danach noch kurz den Mono Lake mit seinen charakteristischen Tuffstein-Ablagerungen, dann fuhren wir nach Bishop, wo wir lecker mexikanisch aßen und im lokalen Kino „The Dark Knight Rises“ ansahen.

Bilder gibt es heute leider keine, das Netz ist hier einfach zu langsam bzw. fast inexistent. Jetzt wird erst einmal ausgeschlafen, bevor es morgen mit Unmengen Wasser und voll aufgetankt auf die Königsetappe nach Las Vegas geht.

Rückblick LA und Hollywood

Auch Los Angeles ist jetzt schon ein wenig Vergangenheit, also Zeit für einen Rückblick.

Die Stadt an sich ist nicht überall so gepflegt und sauber wie beispielsweise San Francisco. Besonders Hollywood ist eine Enttäuschung. Der „Walk of Fame“ ist eine üble Touristenfalle und schaut man nur mal in die Nebenstraßen zerbricht der Schein recht schnell.

Aber das Ganze hat auch schöne Seiten. Malibu Beach war großartig, genau wie Santa Monica. Auch die Gegend um das berühmte Schild und die Aussicht von da waren super, ganz zu schweigen von den veträumten Wohnvierteln der besser Betuchten.

Für den „mittelständischen“ LA-Bewohner, also alle die „nur“ einen BMW und keinen Maserati fahren, ist West-LA auf jeden Fall eine super Gegend. Ein bisschen hip, etwas teurer als der Durchschnitt und super angenehm, allein schon wenn man nur durch fährt.

Was sind die Fashion Trends dieses Jahr? Ganz klar, Yoga-Pants und Flipp-Flopps. Ich persönlich finde davon aber nur eines gut 😉

Fazit: LA ist nicht die hübscheste aber es ist für jeden was dabei, man muss nur ein wenig danach suchen.

Yosemite

Wo soll ich heute nur anfangen, wo aufhören? Wir haben unser Nachtquartier zeitig verlassen, denn im kleinen Merced hielt uns nicht viel.
Wir stellten schnell fest, dass Straßenplanung im Inneren der USA ein ziemlich einfacher Job sein muss. Eine Straße von A nach B? Kein Problem, ein Strich mit dem Lineal, Planung beendet.
Welche Geschwindigkeit man dann auf dieser Straße fahren darf ist da schon schwerer zu bestimmen. 45, 55, 65 Meilen, manchmal eventuell sogar 70 Meilen. Die Einheimischen haben den Dreh offenbar deutlich besser heraus und so waren wir des öfteren ein Verkehrshindernis.

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Dennoch trafen wir schon gegen zehn im Park ein. Yosemite! YOSEMITE! Nach einem kurzen Stop am Merced River ging es zum ersten Anlaufpunkt Tunnel View. Schon die Fahrt dahin war das reinste Vergnügen – kurvige Bergstraßen führten uns durch die wundervolle Landschaft. Unser tapferes, kleines Auto war wieder einmal ein treuer Begleiter und so standen wir bald am Aussichtspunkt Tunnel View. Atemberaubend. Unbeschreiblich. Wundervoll.

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Die gleichen Attribute kann man genau so auch für die zweite Station Glacier Point einsetzen. Hier wurde mir klar, warum dieses Land immer noch so eine Faszination auf mich ausübt. Sicher, man kann in diese Landschaft eine Straße bauen, um sie vielen zugänglich zu machen. Man kann aber auch diesen gewissen Schuss puren Irrsinns hinzufügen und es richtig machen. Dann baut man in 3000 m Höhe eben gleich rollstuhlgerechte Wege, damit wirklich jeder diese wundervolle Landschaft erleben kann. Fuck yeah!

Nach dem Glacier Point fuhren wir zu den Secoya Trees im Süden des Parks. Diese Baumriesen stehen teilweise schon mehr als 2000 Jahre hier. Sie standen hier, als auf der anderen Seite der Welt Caesar erdolcht wurde, sie standen hier, als Christopher Kolumbus nach Amerika kam und sie werden vermutlich sogar am 22.12.2012 noch hier stehen. 😉
Im Wald trafen wir auf wilde Rehe, die sich problemlos fotografieren ließen, offenbar haben diese glücklichen Tiere den Mensch noch nie als Bedrohung erleben müssen.

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Inzwischen sind wir in unserem Quartier angekommen und haben unsere Lebensmittel im bärensicheren Schrank verstaut. Das Abendessen war exzellent und gegen unsere Erwartung nicht einmal übermäßig teuer. Schlafenszeit, morgen Mittag verlassen wir Yosemite und es geht weiter über Bodie und den Mono Lake bis Bishop.

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Another backstage pass for you

Reisetag. Wir verließen das Green Tortoise Hostel früh, aßen mit flüssigem Stickstoff frisch zubereitetes Eis, shoppten in einem Comic-Buchladen und fuhren noch einmal durch die Lombard Street, die unser Auto an den Rand seiner Möglichkeiten trieb. Auf der unfassbar steilen Straße überhitzte im Stau kurzzeitig unser Automatikgetriebe bzw. dessen Wandler. Kurz darauf war es allerdings geschafft und wir konnten uns auf den Weg nach Merced machen. Unterwegs machten wir Halt in einem Hooters, besichtigten ein paar Flugzeuge (unter anderem die legendäre SR71 Blackbird) und ließen den Tag mit dem Besuch eines Rollerderby-Matches ausklingen. Morgen geht es in den Yosemite-Nationalpark.

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Lecker Eis.

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Vor dem Hooters. Größenvergleich zwischen einem Hummer H3 (völlig sinnlos großes Auto) und einem Ford F250… einem noch größeren und unglaublich sinnlosen Auto.

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Die beiden Autos von der anderen Seite.

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Roller-Derby. In Merced mehr oder weniger eine Veranstaltung für den lokalen White Trash, aber die Leute sind nett.

P. S. Kaum ein paar Meilen von der Küste entfernt begann der kühlende Einfluss des Ozeans seine Wirkung zu verlieren und wir sahen das erste Mal Temperaturen über 100 Grad Fahrenheit. Bloß gut, dass es Klimaanlagen gibt. 🙂

Another town I’ve left behind

Am Freitag war es soweit, wir haben uns getrennt. Okay, keine Panik, nur für den einen Tag.

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Ich habe mir die USS Pampanito angesehen, ein U-Boot der Balao-Klasse. Danach ging es quer durch die Stadt mit Bus und Bahn.

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Marcus besuchte in der Zwischenzeit diverse Läden und gegen 17 Uhr trafen wir uns dann wieder im Hipster-Hotel, um in der Kommune Abendessen zuzubereiten. Dabei lernten wir interessante Leute kennen und hatten ganz allgemein eine gute Zeit.

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Freedom!!!!

Noch eine Kleinigkeit aus Amerika. Normen haben die hier keine… schon gar nicht für Badezimmer-Armaturen. Bis jetzt hat in jedem Hotel der Wasserhahn anders funktioniert. Den guten alten Ein-Arm-Mischer gibt es hier auch nicht.

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Meistens haben die Waschbecken einen Regler für warmes und einen für kaltes Wasser (wie in grauer Vorzeit) und in der Badewanne kann man nur die Temperatur regeln. Ach ja, die Dusche ist fest an der Wand verbaut.

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Einzige Ausnahme bisher… das Green Tortoise Hostel, die haben alles, sogar ein europäisches Klo. Die sind aber auch sonst recht … offen.

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