Der Februar neigt sich dem Ende entgegen, das nasskalte Wetter sorgt dafür, dass man lieber mit Schokolade vor dem Fernseher sitzt, als bei null Grad durch den Schneematsch zu radeln. Wo ist die Erderwärmung, wenn man sie braucht?
Um den Frühling herbei zu zwingen, wollte ich heute schon einmal ein paar Schuhe mit SPD-Bindung kaufen und bei der Gelegenheit auch einen Punching-Ball erwerben, denn einen Sandsack traue ich mich nicht an meiner Decke zu befestigen.
Da man Schuhe besser anprobiert und der Einzelhandel unter dem Versandhandel genug zu leiden hat, wollte ich die Sachen im Paunsdorf-Center erstehen. Das ist nicht nur günstig gelegen, sondern zusätzlich auch wirklich groß. Der Plan war einfach: Parken, die Sachen bei Intersport erstehen, notfalls noch bei Runners Point vorbeischauen, nach spätestens zwanzig Minuten wieder im Auto sitzen und ab nach Hause. Nach einer Stunde hatte ich im Paunsdorf-Center jeden Sport- oder Schuhladen gesehen und in keinem ein paar Fahrradschuhe erstehen können. Geschweige denn einen Punching-Ball. Immerhin war man bei Runners Point freundlich und informiert genug, um mich auf einen Fahrradladen in der Südvorstadt(!) zu verweisen, dort soll es angeblich Fahrradschuhe geben. Danke, ich habe dann doch lieber bei Amazon bestellt.
Der Einzelhandel leidet also unter den Onlineshops? Ich glaube eher, dass der Onlinehandel nicht daran schuld ist, wenn man in einem riesigen, RIESIGEN Einkaufszentrum zwei zwar nicht alltägliche, aber auch nicht völlig ausgefallene, Sportgeräte einfach nicht erwerben kann. Ab sofort haben der Einzelhandel und der frühe Vogel etwas gemeinsam: Sie können mich mal!
P.S. Dort, wo früher „mein“ Gymnasium stand, liegt jetzt ein riesiger Haufen Beton, auf dem ein paar Bagger stehen. Bemerkt haben wir das, als Andreas, Jette und ich mitten in der Nacht an dem Haufen Beton vorbei fuhren. Wir konnten nicht umhin anzuhalten, uns die Schuhe mit Modder und Schneematsch zu versauen und in dem Chaos herumzukriechen… traurig.
Objektiv betrachtet war das natürlich absehbar und um die Bruchbude von einer Schule ist es auch nicht übermäßig schade. Subjektiv war es aber eben unsere Bruchbude! Eine Bruchbude, mit einem außergewöhnlichen Lehrerkollegium, die wir auch noch in einer spannenden Zeit besuchen durften und aus der wir neben viel Unwichtigem auch ein paar gute Ratschläge und ein Abschlusszeugnis mitnehmen durften. /me tips his hat