Weiter, weiter, weiter

Da es – wie jeder weiß – im Winter des Nachts kälter ist, als draußen, muss man etwas tun, um dieser Kälte zu entkommen. Was liegt also näher, als für ein paar Tage nach Teneriffa zu fliegen? Schließlich sollen dort auch im tiefsten Winter angenehme 20 Gard herrschen.

Im Januar ist es soweit, dann fliegen der Karsten und ich zur Finca La Gotera. Wenn alles gut (=normal) läuft, dann wird es hier wieder tägliche Aktualisierungen zu lesen geben. 🙂

So call me maybe…

In den letzten Tagen durfte ich wieder einmal miterleben, dass eine Menge schief gehen kann, wenn man sich als potenzieller DSL-Kunde leichtfertig in das Bermudadreieck der Zuständigkeiten zwischen einem Netz-Anbieter und einem Wiederverkäufer begibt. Das ist natürlich kein ganz neues Phänomen und schon 2005, als ich mich entscheiden musste, wer denn meine Berliner Wohnung mit Internet versorgen sollte, konnte man in der c’t fast regelmäßig entsprechende Horrorgeschichten darüber lesen. Um meine Nerven zu schonen entschied ich mich also, direkt Kunde des ehemaligen Netz-Monopolisten Deutsche Telekom zu werden, denn über Versatel hatte ich fast ausschließlich schlimme Dinge gehört und Kabel Deutschland bot in meiner Wohngegend keinen Internetanschluss an. Womit ich nicht gerechnet hatte: Auch innerhalb des rosa Riesen konnte man zumindest vor ein paar Jahren noch hervorragend zwischen die Mühlsteine ahnungsloser und unmotivierter Servicemitarbeiter geraten. Und das kam so:

04.06.2005
Ich habe für meine neue Wohnung in Berlin einen Telefonanschluss und T-DSL 3000 im T-Punkt Wolfsburg beauftragt. Der freundliche Herr Schulze findet den Vormieter im System der Telkom nicht, angeblich ist in meinem Haus nicht einmal eine Telefonleitung frei, aber da das „ja an sich nicht sein kann“ erhalte ich schon mal meine neue Rufnummer 030-29381062 und die Zusage, dass das schon klappen werde. Irgendwie stimmt mich das alles etwas seltsam, aber was soll schon passieren, DSL geht laut diverser DSL-Checks auf den Webseiten von 1und1 und Versatel in der Gegend und Telefonleitungen sollten in Berlin doch wohl frei sein, sicher alles kein Problem.

06.06.2005
Tatsächlich, Leitungen müssen frei sein, denn im Briefkasten steckt die letzte Telefonrechnung des Vormieters. Telefonisch reiche ich bei Herrn Schulze die Daten des Vormieters nach (Name, Vertragsnummer, Telefonnummer), der Mieter wird unter einer anderen (neuen?) Adresse mit dieser Telefonnummer geführt.
Herr Schulze nutzt die Gelegenheit, um gleich einen Termin für den Techniker zu vereinbaren, der den Anschluss installieren soll. Am 10.6.2005 vormittags soll es soweit sein, Herr Schulze weist darauf hin, dass man in der neuen Wohnung darauf achten soll, dass der Name schon richtig an der Tür steht, sonst würde es „richtig teuer“, wenn der Techniker kommt und niemanden antrifft/antreffen kann.

10.06.2005
11:20 Uhr ist noch kein Techniker da, Anruf im T-Punkt Wolfsburg, bitte um Rückruf, Rückruf erfolgt bis heute nicht. Um 12:45 Uhr habe ich die Wohnung verlassen, da ich nur einen halben Tag Urlaub zur Verfügung hatte.

11.6.2005
Im T-Punkt Wolfsburg beschwere ich mich wegen des verpassten Termins, der nicht ganz so freundliche Mitarbeiter „findet das nicht in Ordnung“ mag aber über eine finanzielle Entschädigung für den halben Urlaubstag nicht reden. Auch der Hinweis darauf, dass sein Unternehmen anders herum weniger zimperlich mit Rechnungen für nicht eingehaltene Termine umgeht, beeindruckt den Mitarbeiter, der wohl ausgerechnet heute sein Namensschildchen vergessen hat, kein Stück. Eine Beschwerde will er „später“ aufnehmen „er müsse erst was anderes tun“, ich solle „inzwischen gehen“. Das Backoffice werde sich eh innerhalb der nächsten Tage wegen eines neuen Termins melden.
Irgendwie traue ich dem Frieden nicht. Und daran, dass der nicht ganz so freundliche Herr später tatsächlich noch eine Beschwerde aufnimmt mag ich nicht so recht glauben. Warum nur…?

28.06.2005
Nichts ist passiert. Das Backoffice hat sich nicht gemeldet, also gehe ich zum Angriff über. Die Mitarbeiterin im T-Punkt Berlin Frankfurter Allee teilt mir mit, dass eine Freischaltung in den nächsten Wochen und Monaten nicht möglich sei. Das haben die Kollegen aber wissen müssen. Der mündlich von Herrn Schulze zugesicherte Termin sei im Übrigen sowieso kein „richtiger“ Termin, da hätte ich mich auch „nicht darauf verlassen dürfen“, schließlich hätte ich den ja nicht schriftlich bekommen. Eine Beschwerde findet sie im System nicht, aber die sei ja sowieso völlig unbegründet bei einem mündlichen Termin.
Vielleicht hätte ich das ja durchs Telefon riechen müssen, aber für die Zukunft lerne ich, dass man sich auf mündliche Aussagen von Telekom-Mitarbeitern auf keinen Fall verlassen darf.
Weiterhin sei ein Anschluss deshalb nicht möglich, weil die Telekom das entsprechende Netz auf Kupferleitungen umstellen wollen und bis dahin an den Glasfaserleitungen keine Telefonanschlüsse mehr schalten werde. Für mich als Kunden heißt das, es sind also durchaus Anschlüsse vorhanden, da die Umstellung auf Kupfer später aber Geld kosten würde, müssen die Kunden eben ein paar Monate auf ihren Telefonanschluss warten. Auch mal eine nette Variante das Monopol auf Hausanschlüsse Sinn stiftend einzusetzen. Ich fühle mich leicht gereizt …

21.07.2005
Ein Brief von der Telekom. Der Termin ist nun November(!). Ich versuche dem Mitarbeiter im T-Punkt Berlin Frankfurter Allee freundlich klar zu machen, dass ich mir von seinem Unternehmen veralbert vorkomme und endlich Telefon und DSL-Anschluss haben will. Der Mitarbeiter verspricht einen Eintrag hinzuzufügen, dass der Anschluss besonders dringlich sei.

30.07.2005
Ein neuer Brief von der Telekom. Termin für die Ausbauarbeiten ist nun September.

26.09.2005
Keine Nachricht von der Telekom. September? Wer weiß… ich besuche die Telekom mal wieder in der Höhle des Löwen (T-Punkt Frankfurter Allee). Die Verkäuferin sagt etwas davon, dass erst am 16.09.05 ein „Bedarf“ angemeldet worden sei und will am nächsten Tag zurückrufen. Ich bin irritiert und zugegebenermaßen etwas wütend. 16.09.2005? Aber die Verkäuferin beruhigt mich schnell: Sie wisse manchmal auch nicht, ob das alles so stimme, was sie glaubt da zu lesen, sie kenne sich da auch nicht immer aus. Komisch, das beruhigt mich jetzt KEIN Stück…

27.09.2005
Ein Rückruf. Eigentlich selbstverständlich, aber irgendwie bin ich trotzdem überrascht. Die Verkäuferin hat meinen Fall bei einer Frau Wunderlich aus dem Backoffice nachgefragt und auf wundersame Weise kann mit dieser sofort ein Termin vereinbart werden. Ohne Nachfrage hätte es wohl noch eine Weile gedauert, Frau Wunderlich murmelt auf eine entsprechende Nachfrage etwas von „dass man da ja auch nicht immer drüber gucken könne, was noch offen ist“. Aber egal, jetzt geht’s los. Übermorgen, am 29.09.2005 gibt es Telefon. Ob mein DSL gleich mit frei geschaltet werden könne, will ich wissen. DSL? Das habe ich doch noch gar nicht beauftragt meint Frau Wunderlich. Langsam beginnt mir die Galle überzulaufen. Ich beauftrage telefonisch T-DSL und einen passenden Router. „Natürlich“ geht das nicht so schnell, wie der Telefonanschluss, aber am 04.10.2005 soll es soweit sein.
Ich bin _natürlich_ etwas skeptisch, wieder habe ich nur mündliche Zusagen. Aber es sollen ja bald entsprechende schriftliche Bestätigungen in der Post liegen…

29.09.2005
Gut, dass ich auf den mündlich vereinbarten Termin vertraut habe, der Telefonanschluss wird installiert und nur wenige Stunden später bringt der Postbote dann auch die schriftliche Bestätigung des Termins. Alles bestens. Wow!

30.09.2005
Der Splitter trifft ein. Eine Wendung zum Guten nach „nur“ 4 Monaten?

04.10.2005
Kein DSL-Modem weit und breit. Ob DSL freigeschaltet wurde weiß ich nicht – ohne Modem surft man schlecht.

05.10.2005
Ein Anruf beim Kundensupport bringt Aufklärung. Frau Wunderlich hat nicht den Router beauftragt, sondern die „direkt darunter stehende“ Heiminstallation eines vorhandenen Routers. Wieder Bauchschmerzen – das muss von der Galle kommen, liegt sicher am fettigen Essen. Der Router wird aber von dem freundlichen Mitarbeiter an der Hotline sofort als Eilsendung verschickt. Morgen soll es nun soweit sein, der Router wird ganz sicher heute verschickt und ist morgen ganz sicher da… oder?

06.10.2005
Vom Router natürlich keine Spur. Wieder einmal ein Anruf bei der Kundenbetreuung. Offensichtlich ist man dort etwas unterbesetzt, denn auch nachdem ich für 20 Minuten höre, dass der nächste freie Mitarbeiter für mich da sein wird, habe ich noch nicht mit einem Menschen gesprochen.
Irgendwann erwische ich dann doch noch einen Mitarbeiter. Der Router kann noch gar nicht da sein, denn Router könne man nicht im 24 h-Service verschicken. Warum der Mitarbeiter gestern etwas anderes behauptet hätte sei ihm nicht klar. Im Übrigen wären solche mündlichen Aussagen ja sowieso nicht verbindlich…

10.10.2005
Der Router ist da! Unfassbar! Ich baue schnell alles auf, gebe die Verbindungsdaten ein und – nichts. Ok, irgendwie habe ich auch nichts anderes erwartet, aber trotzdem bin ich sauer. Wieder ein Anruf bei Kundenbetreuung. Dort fliege ich mehrfach aus der Leitung, aber zum Glück hat die Telekom ja noch mehr Hotlines, also rufe ich bei der technischen Hotline an. Herr Schneider schnarrt mir routiniert ins Ohr, dass er mal die Leitung testen werde. Nach circa 5 Minuten äußerst wichtig klingender Tests (will man damit technisch eher unbedarfte Kunden beeindrucken?) hat Herr Schneider ein Ergebnis: Die Leitung funktioniere nicht (das hätte ich ihm auch sagen können, schließlich habe ich ja kein Login-Problem o.ä.) und da müsse ein Techniker ran, man hätte wohl etwas falsch geschaltet. Aber morgen oder übermorgen würde das nichts mehr. Früher als in drei Tagen sei da nichts zu machen.
Schon wieder diese Schmerzen! Vielleicht liegt es doch nicht am Essen. Ich bin kurz davor meine guten Manieren abzulegen und versuche Herrn Schneider klar zu machen, dass ich seit Juni warte und eine weitere Verzögerung durch einen weiteren Fehler der Telekom absolut nicht akzeptabel sei. Wie immer fallen solche Argumente nicht auf fruchtbaren Boden. In drei Tagen – take it or leave it.

Dieser Termin wurde dann gehalten, aber dennoch kann man mit Fug und Recht sagen, dass die Telekom und ich einen holprigen Start hatten. Heute kann ich über diese Posse natürlich schon längst wieder lachen, damals war mir das allerdings vergangen. Inzwischen hat sich allerdings zumindest aus meinem Erleben heraus bei der Telekom vieles verändert und ich werde nicht müde VDSL und Entertain und vor allem den Kundenservice weiter zu empfehlen. Die seltenen, kleinen Probleme werden von der (kostenlosen) Hotline immer schnell und kompetent behandelt. Aber eins habe ich gelernt: Egal, für wie klug man den eigenen Plan hält, was schief gehen kann, das geht schief. Und was lange währt wird endlich DSL. Irgendwann. 😉

Wenn du mich küsst schreibt Noel wieder Songs für Liam…

Im September habe ich es – wie schon am letzten Post unschwer zu erkennen war – nach nur sechs Jahren wieder einmal zur ILA nach Berlin geschafft. Am Vorabend der Show haben Mitch, Elliot, Roman und Markus eine leckere Ursuppe bereitet und auch Berti und Thomas machten uns ihre Aufwartung, nur der notorische Vegetarier Micha B. drückte sich natürlich wieder einmal, unter dem Vorwand eigener Gäste, um das Fleischfest. Man sieht die Bagage dieser Tage einfach zu selten, schade.
Die ILA selbst war, wie schon geschrieben, einer dieser Tage. Sonne, Freunde, frische Luft und donnernde Flugzeuge. Viel besser wird es wohl nicht.

In der Folge ging es dann für einen Tag nach Bad Salzungen, wo ich 1989 einmal sechs Wochen verbracht habe. Der Ort scheint es zumindest nach meinem oberflächlichen Eindruck ganz gut getroffen zu haben. Die Kuranlagen sind offenbar in Benutzung, alles sieht gepflegt und teuer aus und selbst die dicken Karpfen im Teich sind noch da. Beziehungsweise waren noch da, bis wir den Tümpel mit einem Tretboot ordentlich umgerührt haben. 😉
Das ehemalige Kinder-Kurheim ist jetzt ein Ärztehaus für kosmetische Chirurgie und ich bin ehrlich gesagt immer noch nicht sicher, ob ich das gut finde. Einerseits ist das Haus in bestem Zustand und der Garten ist wundervoll gepflegt. Das Alles ist gut, aber ein klein wenig hatte ich auf ein halb verfallenes Haus gehofft, in dem sich noch die Spuren des DDR-Kurbetriebs finden ließen.
Frappierend war ein Detail, an das ich mich vor dem Besuch niemals erinnert hätte, dass aber sofort eine ganze Flut von Erinnerungen lostrat: Dieser typische Geruch im Gradierwerk der Stadt. Holz, Salz… Erinnerungen. Sechs Wochen lang drehten wir dorten jeden Tag unsere Runden und sofort war all das wieder präsent. Unglaublich, was Klänge oder Gerüche mit unserem Kopf anstellen können.
Nichts desto trotz musste es dann wieder weiter gehen. Schnell noch eine Blume geklaut, ein unscharfes Bild in einer lokalen Restauration gemacht (diesmal gewollt!) und auf dem Rückweg dann ein Zwischenstopp in Jena, um auf dem dortigen Straßenfest wenigstens kurz Ronny, Olli, Antje und Kathrin zu treffen. Und weil Gelegenheit angeblich irgendwelche Dinge macht, habe ich auf dem Mittelaltermarkt eine Rose von Jericho gekauft und mich zum ersten Mal in ein Riesenrad gesetzt. War nicht gerade „The Eye“ oder der Prater, aber trotzdem schön.

Weitere Erkenntnisse der vergangenen Wochen: Der Zoo in Halle ist natürlich kleiner, als der Leipziger Gigant, aber wundervoll auf einem Berg gelegen. Die Gehege wirken zum größten Teil artgerecht und liebevoll gestaltet. Ich habe viel fotografiert und nahezu jedes Foto versaut. Gnah.

Auch dieses Jahr steht wieder ein heißer Konzert-Herbst an. Den Auftakt machten einmal mehr „Sabaton“. Im Hellraiser spielten zunächst „Wisdom“ und später „Eluveitie„. Eluveitie sagte mir persönlich gar nicht zu, aber das ist ja zum Glück Geschmackssache. Auf jeden Fall war ich um so glücklicher, als endlich das lang erwartete „Final Countdown“ ertönte und Sabaton die Bühne enterten. Neunzig Minuten singen, schreien, hüpfen, stampfen, ein bisschen schubsen und ordentlich den Kopf durchblasen… herrlich!
Nächste Woche folgt dann Ensiferum, bevor es mit den Toten Hosen und Hannes Wader weitergeht. Im Dezember ist es wieder einmal Zeit für den unvergleichlichen Bodo Wartke und eine Lesung mit Marc-Uwe Kling. Kurz vor dem Jahresende geht es dann noch einmal nach Berlin, um in der Max-Schmeling-Halle die Broilers und die Toten Hosen in einem gemeinsamen Konzert zu erleben.
Habe ich schon oft genug erwähnt, dass Kraftklub wirklich überall ausverkauft sind, wo ich auch nur annähernd hin- und unterkommen könnte? Verdammt, ich möchte das Aushängeschild der zeitgenössischen Kapellen aus Karl-Marx-Stadt* endlich einmal live sehen.

Am Tag nach dem Konzert fand dann mein erstes Klassentreffen statt – nur siebzehn Jahre nach dem Abitur. Zur Feier des Tages fuhr ich mit Leo schon Mittags los, um wie einst im Mai gemeinsam das Heimspiel unserer Himmelblauen gegen Alemannia Aachen zu besuchen. Das Spiel war selbstverständlich ein einziger Krampf und eine völlige Verschwendung von Zeit und Geld. Aber was soll’s, mit dem CFC ist man ja so einiges gewohnt und ein Grottenkick mehr oder weniger macht da auch nichts mehr aus.
Das Klassentreffen war dann ein wirklich angenehmer Abend, auch wenn von mehr als siebzig Mitschülern lediglich fünfundzwanzig den Weg fanden.

Derzeit suche ich noch nach einem passenden Sport für die kalte Jahreszeit, um fit in das neue Fahrradjahr starten und meine Kilometerziele erfüllen zu können. Schwimmen? Ganz schnöde ein Laufband? Ich bin unsicher.

* Nichts gegen Lousy, aber… 😉
13/56

You Could Be Mine

Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz Anderes vorgenommen haben.“ Henry Miller

Die letzten Wochen waren gefühlt ein einziges Umsortieren und Umplanen von Dingen, die ich eigentlich tun wollte und die dann doch ganz anders kamen. Immerhin bin ich dazwischen noch dazu gekommen, halbwegs regelmäßig in die Pedale zu treten und habe im August 400 km zu Buche stehen. Weiter! Weiter! Da geht noch was in der Jahrestatistik.
Um den zügig frischer werdenden Temperaturen zu begegnen, habe ich die Kriegskasse geplündert und mir die passende Bekleidung gegönnt, jetzt muss ich nur noch durchhalten. 166 km im September bisher.

Ich habe nach mehr als zwanzig Jahren wieder einmal die Station junger Naturforscher den botanischen Garten in Chemnitz besucht und dort ein wenig mit meinem 35mm-Objektiv herumgespielt. Dabei ist mir diese kesse Biene vor das Objektiv gesprungen. Die Urlaubsbilder sind allerdings immer noch nicht nachbearbeitet und in Galerien gegossen. Ich schäme mich. Ein bisschen.

Außerdem? Kraftklub ist im Herbst nahezu überall ausverkauft. Der CFC hat immer noch ein Fan-Problem. Der Karsten schreibt keine News mehr. Torbi-Micha kommt nicht zur ILA. Im Haus werden neuerdings Fahrräder aus dem Hof geklaut. Quasi eine einzige Tragik das alles. 😉

[picasa]CFCWiesbaden2012-13[/picasa]

11/56

50 shades of blue/green…ish

Der Urlaub ist schon wieder mehr als zwei Wochen vorbei, die anschließende Ungarn-Ausfahrt habe ich aufgrund ungeplanten Anschaffung der Brille gestrichen. Dafür ging es am letzten Wochenende ins schöne Pionierlager Truckenthal. Dort spielten wir Volleyball (für mich das erste Mal seit 1996!), grillten, saßen am Lagerfeuer und spielten zum guten Schluss sogar noch das übliche Pokerturnier. Was für ein toller Tag mit tollen Leuten. Besonderer Dank geht an Marcus, der die Situation gekonnt rettete, als wir drohten am Lagerfeuer zu viel über die große Politik zu sprechen – und das Thema geschickt auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens lenkte. 😉
Das Volleyballspiel bestritten wir in gewohnter Manier: hoch motiviert, aber letztlich nutzlos. Wir hechteten, rannten und bremsten auch schon mal mit dem Gesicht im Sand. Den Ball haben wir dabei fast nie sinnvoll gespielt, Spaß hat es allerdings trotzdem gemacht. Einen Heidenspaß sogar. So würde ich es jedes Wochenende aushalten. Und der gequälte, in dutzenden Farben schimmernde Knöchel heilt sicher auch bald wieder.
Am Sonntag ging es dann nach einer kurzen Nacht und Frühstück unter dem Augen von Che Guevara zurück in Richtung Heimat. Auf dem Weg dahin habe ich mich bei Ela als übermüdeter Urlaubsbild-Erklärer versucht, aber wohl nicht allzu viel gerissen. „Ja, das war total krass dort. Unbeschr… *gäääääääääääääähn* also unbeschreiblich und so. Krieg ich noch’n Kaffee?“ Aber irgendwas ist ja immer und zumindest konnten wir die Urlaubsmitbringsel austauschen. 🙂

Wann immer ich ein paar Minuten Zeit und Lust finde sortiere ich gerade die Urlaubsbilder und versuche eine mehr oder minder repräsentative Auswahl zu treffen. Diese Bilder werden es im Laufe der Zeit sicherlich auch in den Blog schaffen und auch der Gedanke an ein längeres Fazit ist noch lange nicht begraben… bear with me.

Diese Woche stand nun die GamesCom auf dem Plan. Am Mittwoch früh ging es los und im Laufe des Tages hatte ich sogar Zeit einmal über einen Teil der Messe zu bummeln. Die Hallen präsentierten sich laut, bunt und vielleicht ein kleines bisschen leerer, als in den vergangenen Jahren. Am Donnerstag war die Messe dann für das allgemeine Publikum geöffnet und ich war froh, mich in die Business Area verdrücken zu können. Sich zwischen ein paar Nerds und ihre Spiele zu stellen, ist ungefähr, als ob man in einen wütenden Mob Frauen auf der Jagd nach dem Brautstrauß gerät. Lebensgefahr. 😉
Die eigene Wohnung versinkt derweil ein wenig im Chaos, außer beständig die Waschmaschine zu füttern komme ich irgendwie zu nichts. Und damit sich das auf keinen Fall ändert mache ich heute einfach genau so weiter: Mehr Besuch, frische Freilandgurken und mal richtig ausschlafen. Na gut, eins davon war gelogen…

Highway Nummer Eins

Im Rückblick… Tolles Ding! Kann man durchaus eine ganze Woche drauf verbringen wenn man das möchte.
Wir haben viele Stellen ausgelassen. Da waren noch das Hearst Castle und die Steve Miller Library, die wir nicht besuchen konnten, aber auch unzählige Wanderwege, Strände und Aussichtspunkte. Alle davon wären einen Besuch wert gewesen, besonders wenn man Wasser mag.

Mit Stil reist man natürlich im Cabrio. Und die kann man anscheinend irgendwo in der Nähe mieten. Auf jeden Fall kamen uns tausende Mustangs in quietschbunten Farben entgegen.

Der Highway war auf jeden Fall eines der Highlights unserer Reise.

Der letzte Tag

Den letzten Urlaubstag haben wir noch einmal intensiv genutzt. Marcus war auf der RollerCon und ich am Hoover Dam. Der Damm ist schon ein verdammt beeindruckendes Bauwerk, aber die extreme Hitze ließ keinen besonders langen Besuch zu.

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Als ich wieder in Vegas war versuchten wir noch ein Nexus7-Tab für Marcus aufzutreiben, waren aber leider nicht erfolgreich.

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Das Abendessen war noch einmal ein besonderes Erlebnis. Wir waren bei einem brasilianischen Grill. Unfassbar lecker. Marcus meint sogar so gut, dass es das Steakhouse knapp schlägt. 🙂

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Danach ging es ans Packen und spät Abends noch einmal auf den Boulevard mit ein paar deutschen Woo-Girls, die wir schon in San Francisco getroffen hatten.

I’m driving like a maniac

Heute letzter Reisetag. Von Nevada nach Arizona, 300 Meilen von Vegas zum Grand Canyon. Und zurück.

Kurz nach acht waren wir auf der Straße und Abends um elf rollten wir wieder auf dem Parkplatz ein. In Arizona durften wir für amerikanische Verhältnisse richtiggehend rasen. 75 Meilen, das sind rund 120 km, pro Stunde, aber dennoch waren wir insgesamt zirka zehn Stunden auf der Straße.

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Zum ersten Mal auf dieser Reise hatten wir kein Glück mit dem Wetter. Es goss mehr oder weniger die gesamte Zeit, aber dennoch setzen wir uns immer wieder tapfer den Elementen aus, um die große Schlucht zu bewundern.

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Unterwegs wurde Marcus von einer kleinen Urlaubsmüdigkeit erfasst. Und wir beide angesichts der vielen, vielen Menschen von einer gewissen Misanthropie. 😉

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Morgen ist unser letzter Urlaubstag und neben dem Packen und einem Bummel über den Las Vegas Boulevard steht noch der Hoover Dam zur Besichtigung an, aber jetzt wird erst einmal geschlafen. Gute Nacht Deutschland.