Archiv des Autors: Riipa

First in the line of fire, first into hostile land

Das Wochenende im schönen Pionierlager „Junge Garde“ in Truckenthal liegt hinter mir und mit ihm der Start in einen picke-packe vollen September. Mit dabei waren neben Ronny, der mich von Gera aus mitnahm, der Andreas, Sebastian, Steve und Marek, der das Event dankenswerter Weise organisiert und einen Großteil der Kosten beigetragen hat. Sebastian hatte sogar eine komplette Musikanlage inklusive NAS und Monitor dabei (Ja, wir werden dekadent, der gammelige Rekorder tut es nicht mehr!) und so konnten wir zu den „Hits“ unserer Jugend („Wir wehren uns“!) darüber klagen, dass wir uns furchtbar alt fühlen. Ich freue mich jedenfalls schon auf eine Wiederholung!

Wie alt ich geworden bin, habe ich übrigens auf der GamesCom in Köln bemerkt. Aufgrund der anstehenden Termine habe ich nicht ein Spiel gesehen und es irgendwie auch nicht vermisst. Die Meetings waren wesentlich spannender, aber dafür habe ich mir auf der Terrasse der Business Area einen ordentlichen Sonnenbrand geholt, weil nicht alle Tische überdacht waren und ich das Thema Sonnenschutz nicht durchdacht hatte.

Unter der Woche unternahm ich einen kurzen Abstecher nach Berlin, um James zu treffen, der sich aus dem Land der Giftspinnen und Quallen aufgemacht hatte, um ein paar Wochen ohne permanente Lebensgefahr in der Heimat zu verbringen. Treffpunkt war natürlich das altehrwürdige Fleischhaus und nach einem schönen Abend und eine viel zu kurzen Nacht auf Davids Couch ging es mit dem völlig überfüllten Frühzug direkt ins Büro. So kurz der Ausflug auch war, er hat mich allerdings wieder einmal daran erinnert, was ich an Berlin vermisse: NICHTS! ABSOLUT GAR NICHTS! 🙂

Für dieses Wochenende hat sich jede Menge Besuch aus Berlin angekündigt und ich bin mir noch nicht völlig sicher, wie ich alles organisieren werde, aber ich bin absolut zuversichtlich, dass mir noch gute Ideen kommen. Ob ich recht behalte lesen Sie schon bald an dieser Stelle. Gute Nacht Welt!

P.S. DAS sag ich doch seit 15 Jahren. SMBC rules! Wie immer gilt: Nicht den roten Knopf unter dem Comic vergessen!
P.P.S. Apropos 15 Jahre. Neulich hörte ich Autoradio, dass das Alleecenter 15 Jahre alt wird. „Moment!“, dachte ich mir. 15 Jahre!?! Unmöglich! Das Alleecenter hat doch aufgemacht, als ich anfing zu studieren, das ist doch höchstens… also maximal… Oh Gott, das ist 15 Jahre her. 15 Jahre und jede Menge Haare! 😉

Lethargie ist unser Antrieb

Ausführlich wird das hier wohl nichts mehr, daher probieren wir die Kurzform. Was war:

Mitte Juni stand zum dritten Mal das 24h-Rennen am Nürburgring auf dem Programm. Großer Spaß! Mit David, Roman, Markus und dem typischen Eifel-Regen war die Stammbesatzung an Bord, während Ronny das erste Mal dabei war. Der Regen war dank knallender Sonne zwischen den Wolkenbrüchen und unseres schicken Pavillons in den sächsischen Landesfarben aber letztlich nicht wirklich schlimm. Markus fand wie immer neue Freunde, die ihm und uns das eine oder andere unerwünschte Gespräch aufzwangen, aber daran sind wir ja inzwischen gewöhnt. Und „Manni“ war ja auch irgendwie ein ganz Netter – auch wenn wir eigentlich gar nicht so genau wissen wollten, in welcher Kurve des Rings er mal 1.5m Darm liegen ließ. =) Das Rennen selbst war jedenfalls toll, der Farnbacher-458 und die Manthey-Porsche fuhren ganz vorn mit, die brandneuen SLS sind konkurrenzfähig und haben den besten Sound im Feld und ein speziell für dieses Rennen gebauter Ferrari-Prototyp eines reichen Privatiers schlug sich ebenfalls wacker. Das nenne ich sinnvoll eingesetztes Geld. Schön war’s, ich freu mich schon auf’s nächste Mal!

[picasa]nurburg2011[/picasa]

Anfang Juli dann der Jahresurlaub in Ungarn. Wie schon im Vorjahr habe ich die Chance genutzt, um den Manu heimzusuchen und am nächsten Tag ging es dann via Bad Schandau und dem unvermeidlichen McDonalds hinter Prag ins Land der Magyaren. Im Urlaub musste mich David nicht nur akustisch, sondern auch finanziell aushalten, weil die Postbank meine EC-Karte austauschen wollte und schon mal vorsorglich die Alte gesperrt hatte. Eimer. Ob der Temperaturen bestanden die Tage in Ungarn aus Schlaf, Frühstück, Lesen, Siesta, Abendessen und den Abenden auf der Terrasse. Nicht unbedingt Aktivurlaub, aber sehr erholsam. Ich hoffe mal, dass die vehement um sich greifende Familienplanung der Teilnehmer ein nächstes Mal zulassen wird! 🙂

Nach dem Ungarn-Urlaub habe ich mir dann (wie man schon dem letzten „Post“ entnehmen konnte) einen neuen Kamera-Body gegönnt, eine Nikon D5100. Kaum hatte ich meine treue D60 verkauft und die D5100 im ersten Einsatz versagte das gute Stück mit klemmendem Shutter. Dank Amazon.de war der Ersatz glücklicherweise schnell geliefert und jetzt bin ich höchst zufrieden. Belichtungsserien, ein klappbarer Monitor, der gefühlt wesentlich rauschärmere 16MP-Chip der D7000 und Live-View versüßen mir jetzt das Fotografieren.

[picasa]zoo2[/picasa]

Der August ist auch schon fast wieder vorbei und war bisher mehr oder weniger Existenz ohne besondere Ereignisse. Die Zimmerpflanzen leben jetzt schon seit mehr als vier Monaten, die Blätter der Monstera haben offenbar genug von der Vase und zeigen zarte Ansätze von Wurzeln, die Bundesliga läuft wieder, die F1 pausiert, Matti sortiert seine Bilderverzeichnisse und ignoriert derweil geschickt das herumstehende neue Gehäuse für den Rechner – zu viel Arbeit. :p Immerhin kommen die letzten verbliebenen Umzugskartons bald einer sinnvollen Verwendung zu und machen wieder etwas mehr Platz in meinem Schlafzimmer. In diesem Sinne – was kommt:

Ende August: Sonneberg
September: Stuttgart, Sabaton, Bodo Wartke
Oktober: Broilers
November: Motörhead

P.S. Ja, das war die Kurzform. Quasi so kurz, wie die neue Haartracht. =:)
P.P.S. Der blöde Picasa-Export (bzw. das PHP-Script) funktioniert immer noch nicht richtig. Kann das nicht mal jemand fixen? Oder alternativ vielleicht einen funktionierenden Export inkl. Kommentaren für WordPress bauen. Bitte? Bitte, bitte, bitte mit Zucker obendrauf?!?!

Kennst Du den Seiltänzertraum?

Lang, lang ist es her, dass hier ein Lebenszeichen erschien. Nun ist es allerdings keineswegs so, dass ich seitdem nichts geschrieben hätte – im Gegenteil war es eher zu viel. Inzwischen habe ich fünf oder sechs Versionen des nie erschienenen News-Eintrages geschrieben und ebensoviele wieder verworfen. Was soll man auch schreiben, in einer Zeit, in der der Tod eines Zoobären vielen meiner Mitmenschen näher ging, als der Tod zehntausender Menschen in Japan. In einer Zeit, in der libysches Öl immer noch höchst willkommen ist, aber 25.000 nord-afrikanische Flüchtlinge zu einer Welle hochstilisiert werden, die unser ach-so-zivilisiertes Europa zu überschwemmen droht. Habe ich wirklich einen klugen Gedanken hinzuzufügen, wo scheinbar alles schon mehrfach gesagt wurde?

Denn geredet wurde nach der Naturkatastrophe in Japan wirklich viel. Oftmals sogar dann, wenn man nichts zu sagen hatte. Die wenigen Informationen, die direkt nach dem Erdbeben tatsächlich vorlagen, wurden auf allen Sendern synchron verwaltet, zerkaut und immer wieder bedeutungsschwer von wirklichen und selbsternannten Experten wiederholt. Jeder Meteorologe, der zufällig im Studio herumlungerte und vor die Kamera gezerrt wurde, um die Windsituation um das Kernkraftwerk zu erläutern, fühlte sich plötzlich berufen sich zu technischen Fragen der Atomsicherheit zu äußern. Einzig Ranga Yogeshwar kämpfte einen ebenso einsamen, wie aussichtslosen Kampf gegen Geplapper und reißerische Darstellungen. Was neben all diesem Gewäsch letztlich blieb, war die Katastrophe in Echtzeit. Distanziert, gleichsam surreal, voyeuristisch. Reizüberflutet von den Bildern vom Erdbeben, den Bildern des Tsunamis und schließlich weiteren Bildern der Explosionen im Krafwerk Fukushima Daiichi – und dennoch mittendrin im quälenden Informationsdefizit saß ich vor dem Fernseher und fühlte mich an den 11. September 2001 erinnert. Ein bisschen weniger Sensation, ein nicht gesendetes Handyvideo und etwas mehr Zurückhaltung hätten der Informationskultur dieser Tage sehr gut zu Gesicht gestanden.

Für mich persönlich waren die letzten Monate vor allem eine nicht ganz billige Zeit. Mein Fahrrad wurde mit neuen Reifen, einem Sattel und Beleuchtung wieder fit gemacht und auch ein passender Helm zierte schon bald meinen Kopf. Damit ging dann die wilde Fahrt in Richtung Bikinifigur ab. Erwartungsgemäß kam ich so gerüstet ziemlich genau bis zur nächsten Schiene, in der ich mein Vorderrad sachgemäß verkantete. Zum Glück ging dabei außer Haut nicht viel kaputt und inzwischen bin ich wieder unterwegs. Die Herausforderung lautet bis zum 01. Juli 2011 eintausend Kilometer in den Beinen zu haben. Es bleibt spannend.
Auch eine neue Brille war wieder einmal fällig, aber zu meiner eigenen Überraschung war das nicht der größte Kostentreiber. Die Brillenversicherung meiner alten Brille sprang ein, obwohl ich es nicht erwarten durfte und so musste ich letztlich nur ein Viertel der neuen Brille zahlen. Damit das gute Geld nicht etwa Schimmel oder (schlimmer noch!) Zinsen auf dem Konto ansetzt, habe ich allerdings schnell reagiert und mir neues Spielzeug gekauft. Im Gleichschritt mit Karsten beendete ich mein monatelanges Abwägen und rang mich durch, meiner Kamera ein neues Standardobjektiv zu gönnen. Lichtstark sollte das Neue sein und natürlich einen ausreichend großen Zoombereich aufweisen, um als „always on“-Objektiv zu dienen. In Frage kamen für mich zwei Objektive von Tamron und meine Wahl fiel letztlich auf das Tamron AF 28-75mm 2,8 XR DI LD ASL SP Macro. Das gute Wetter vom Wochenende machte es möglich ein bisschen in der freien Natur mit der Neuerwerbung zu experimentieren. Erwartungsgemäß fehlt mir der Bereich von 18-27 mm Brennweite hin und wieder, aber der hinzugewonnene Bereich von 55-75 mm Brennweite macht dies bisher mehr als wett und ich bin höchst zufrieden mit dem Objektiv.

[picasa]fruehling2011[/picasa]

Neben dem Objektiv ist mir (natürlich) noch mehr Spielzeug zugelaufen. Bei Amazon.de waren zufällig wieder einmal alle „Absolute Sandman“-Bücher lieferbar und diesmal habe ich endlich zugeschlagen. Die vier Bücher waren zwar nicht ganz billig, aber die Qualität von Aufmachung und Druck lässt das schnell vergessen. Außerdem erfreue ich mich gerade an „Bulletstorm“, „Portal 2“ und verfluche die Midweek Madness und den Daily Deal bei Steam – so viele gute Spiele, so wenig Zeit.

Noch einmal danken möchte ich all jenen, die am 9. April meinem Ruf folgten und eine weitere erfolgreiche Reise rund um die Sonne mit mir feierten. Besondere Erwähnung verdient Andreas, ohne den ich die Organisation ganz sicher nicht geschafft hätte!

Am 15. April sahen Karsten, Roman und ich Dritte Wahl im Conne Island in Leipzig. Supported wurde die Band von den erfrischenden „Stattmatratzen“ aus Berlin, die uns allen viel Spaß bereiteten und „Kotzreiz“ (ebenfalls aus Berlin), deren Mischung von Spaß- und Poserpunk allerdings nicht recht zünden wollte. Wie man es besser macht, zeigten dann einmal mehr Dritte Wahl. Nicht weniger als zweieinhalb Stunden wurde so heftig gehüpft, geschrien und gepogt, dass Karsten und ich uns schon bald mit ersten Abnutzungserscheinungen in eine etwas ruhigere Ecke mit exzellenter Sicht auf Bühne Publikum zurückziehen mussten. Mehr gute Musik und mehr Einsatz für’s Geld bekommt man wohl nirgens geboten!

Enden soll dieser Post mit Kopfschütteln. In einer Radioshow anlässlich des 100. Weltfrauentages hörte ich eine Aussage, die mir wieder einmal eine Zeile aus Konstantin Weckers Lied „Willi IV“ in Erinnerung rief: „Das Land ist geistig und sprachlich nicht mehr wieder zu erkennen.“
In besagter Show diskutierte eine höchst engagierte Runde von Frauenrechtlerinnen gerade darüber, dass es leider immer noch nicht selbstverständlich sei, dass Männer in Kindergärten als Erzieher tätig sind (Natürlich sind auch daran Männer schuld!). Eine Diskussionsteilnehmerin sagte in vollem Ernst und höchst emotional: „Wir müssen uns doch einmal anschauen, warum in diesen Berufen fast nur als Frauen wahrgenommene Menschen arbeiten.“ Stop! Wie bitte? Hatte sie wirklich gerade „als Frauen wahrgenommene Menschen“ gesagt?!? Reichen Gendering und Binnen-I nicht mehr aus? Muss der politisch korrekte Mensch nun auch aufpassen, keinerlei sexuelle Identitäten verbal über einen Kamm zu scheren? Man mag dies bejahen. Ich warne allerdings davor, dass auch diese Formulierung schon bald von gelangweilten, streitsüchtigen Möchtegern-Amazonen angefochten werden wird, weil sie weitere Diskriminierungen enthält. Daher schlage ich vor, die Worte „Mann“ und „Frau“ zumindest in der Schriftsprache wie folgt zu ersetzen: „Als Frau-Mann wahrgenommene Menschen jedweder tatsächlichen und/oder wahrgenommenen Abstammung, Religion, sexuellen Orientierung und Identität, unabhängig von Aussehen, Stellung und Vermögen“. Im nächsten Schritt beenden wir dann die untragbare Praxis der Bevorteilung von Bildung, Wissen und Leistung und führen eine Idiotenquote Minderleisterquote in allen Berufen ein. Ja, das Land ist geistig und sprachlich nicht mehr wieder zu erkennen…

Ausgespielt

Der letzte Post hier ist nun schon mehr als ein Jahr alt und wenn mich nicht alles täuscht, wird sich das auch in Zukunft nicht mehr grundlegend ändern. Der 5. Geburtstag von WoW in eXcess, der Fall Lichkönigs, ein neues Addon… all diese Dinge kamen und gingen, im Blog herrschte jedoch gespenstische Stille.

Für mich ist das ein Zeichen, dass sich etwas grundlegend geändert haben muss. Die Generation engagierter Spieler um Marcus, Ronny und einige Andere ist nahezu geräuschlos in den Ruhestand oder Altersteilzeit gegangen und Nachwuchs ist nicht in Sicht. Wo sind die Theorycrafter, die Spaß an Optimierung und Entdeckung hatten? Wo bleiben die Forenposts mit immer neuen Skillungsvarianten? Gewiss, noch bemühen sich Einige den Status quo halbwegs aufrecht zu erhalten und zumindest in Raidinstanzen die historisch gewachsenen Ansprüche zu erfüllen, aber auch deren Nervenkostüm ist offenbar nicht grenzenlos belastbar.

Nun wäre es leicht mit dem Finger auf Blizzard zu zeigen und das Aus- und Wegbleiben von Spielern auf das Spiel selbst zu schieben, aber ich denke nicht, dass es tatsächlich so einfach ist. Objektiv ist das Spiel in seiner Gesamtheit heute besser denn je und ein wenig beneide ich diejenigen Spieler, die erst vor kurzem begonnen haben, die World auf Warcraft zu erforschen. Interessante Questreihen, ein trotz immer wieder auftretender Krisenherde überraschend gelungenes Balancing und extrem ausgefeilte Bosskämpfe lassen das hochgelobte Vanilla-WoW wie einer ferne Karikatur erscheinen.

Andererseits werden diese Spieler wohl nie mehr erfahren, wie unglaublich befriedigend es sich anfühlt, sich zusammen mit vier Freunden Stunde um Stunde durch die Schwarzfelstiefen zu kämpfen und schlußendlich dem
Imperator ordentlich auf die Mütze zu geben. Die Spieler haben Fast Food gefordert und bekommen. Objektiv betrachtet ist dieses Fast Food zwar gut bekömmlich, gesund und zumindest größtenteils auch durchaus lecker, aber es macht leider nicht dauerhaft satt. Der Dungeonbesuch ist auf das Betreiben der Spieler hin zur perfekt konsumierbaren Dutzendware geworden, die vom Dungeonbrowser zusammengewürfelten Begleiter unterscheiden sich nicht mehr wahrnehmbar von seelenlosen NPCs. Dabei waren es doch gerade die sperrigen, die unbequemen und manchmal sogar die unzumutbaren Aufgaben, die uns in Erinnerung blieben. Der Triumph ein episches Reittier in einer absolut sinnlosen Tortur errungen zu haben. Mit zwanzig Elixieren gebufft und in ewig erfarmte Ausrüstung gehüllt Ragnaros nach Monaten(!) des Wipens doch noch zu besiegen. Die ewigen Versuche eines Timeruns in Zul’Aman – die Liste ließe sich nahezu beliebig erweitern. Aber welche Momente blieben von Wrath of the Lich Kind oder Cataclysm haften?

Nachdem wir im letzten Jahr den Lichkönig besiegt hatten, blitzte dieser alte Ehrgeiz noch einmal bei mir auf. Mit der Truppe schien die Mehrheit der Hardmodes machbar und besonders die nahezu perfekte Harmonie der beiden Aushilfsheiler Egwene und Felbion machte mir unheimlich viel Spaß, weil ich absolutes Vertrauen in Sandras Leistung hatte (und sie wohl auch in meinen Anteil). Ich hatte wieder das Gefühl etwas (im Rahmen des Spieles) Schweres gemeistert zu haben und wollte mehr. Und dann passierte das, was mir persönlich den Spaß am Raiden mit WoW in eXcess wohl für immer verdorben hat. Die Anmeldungen brachen weg, wir waren schon froh ab und an wieder mal den Lichkönig zu sehen, von Hardmodes konnte keine Rede sein. Meine Ansprüche waren nicht länger zu denen der anderen Gildenmitglieder kompatibel. Der für mich erste Schritt war den Meisten schon genug. Ich denke jeder weiß, wie tief ich in dieser Gilde verwurzelt bin und wie stark die Bindungen zu vielen von Euch im Laufe der Jahre geworden sind. Ich werde WoW in eXcess nicht mehr verlassen, aber ich werde unter diesen Bedingungen auch nie wieder so viel Zeit und Herzblut investieren. Ich habe reagiert und meine Spielweise umgestellt. Mal findet man mich beim Angeln, mal auf der
Hatz nach einem neuen Reittier und hin und wieder mal in einem Dungeon, aber für die Gildenraids gilt für mich: Ganz oder gar nicht. Und Ersteres funktioniert nicht mehr.

In diesem Sinne: Alles Gute zum sechsten Geburtstag WoW in eXcess! Mein Wünsche für das verflixte siebente Jahr sind recht einfach: Werdet Euch gemeinsam darüber klar, wie viel Kraft, Zeit und Lust ihr in das Spiel
investieren wollt und steckt Euch entsprechende, realistische Ziele. Und bitte erwartet nicht von Wenigen, dass sie die Bespaßungsmaschinen sind, die für Euch wesentlich mehr Einsatz leben, als ihr selbst zu bringen bereit seid. Um dauerhaft Spaß und Befriedigung aus dem Spiel ziehen zu können, sollten wir uns entweder konsequent mit dem bescheiden und an dem erfreuen, was uns gleichsam im Vorbeigehen in die Taschen fällt oder ebenso konsequent gemeinsam Kraft und Zeit einbringen.

Geburtstag bei Ronny

Am vorletzten Freitag machten sich Marcus und Andreas in einer edlen Karosse auf, um zuerst mich und am Samstag den gealterten Ronny zu besuchen. Wie in unserem Alter üblich, schonten wir am Freitag unsere Kräfte für die ganz große Sause am Samstag und verlegten uns stattdessen auf allerlei Leckereien und tiefsinnige Gespräche. Andreas kochte uns seine legendäre Gurkensuppe und das ebenso weithin bekannte Georgische Pfefferfleisch und mit zunehmender Bettschwere arbeiteten wir uns durch all jene Themen, die Deutschland bewegen – oder es zumindest sollten. Bildungsnotstand, Eure Mütter und Sachzwänge in der großen Politik.
Am Samstag rollten wir dann höchst gediegen nach Gera, wo neben den Gastgebern Antje und dem Jubilar Ronny noch Ela und Steve zur feierwütigen Meute stießen. Ronny grillte tapfer gegen den Restschnee an und später investierten alle die aufgesparte Energie in wahrlich beeindruckende Rock-Band-Auftritte. Traditionell gab sich unsere Männergesangsgruppe keine Schwächen bei den Klassikern Bohemian Rhapsody und Hier kommt Alex, für immer haften bleiben wird aber auch Steves großartige, dadaistische Interpretation des Beastie-Boys-Klassikers „Sabotage“. Erschöpft ließen wir den Abend mit einigen Runden Buzz und Forza 3 ausklingen (Hah, in your face GT5!!).

[picasa]geburtstagronny2011[/picasa]

Mein neues Bücherregal hat sich inzwischen sichtlich gefüllt. Bei einem Abstecher nach Chemnitz sind neben zwei Kisten Büchern auch zwei alte Wanduhren bei mir gelandet, die noch nicht recht zum restlichen Inventar passen wollen, die ich aber vor dem Vergessen in einem feuchten(?) Keller retten musste. Der offensichtliche Nachteil eines vollen Bücherregals sind all die Bücher, die nun täglich anklagend auf mich herabsehen und wieder einmal gelesen werden wollen, während gleichzeitig neue Bücher auf mich warten. So viel zu lesen, so wenig Zeit…
Am letzten Wochenende war es dann Uta, die zu einer Feierlichkeit einlud. Der (garantiert nicht zusammenkopierte!) Doktortitel wollte im Kreis von Familie, Freunden und Kollegen gefeiert werden. Irgendwie komme ich mir langsam komisch vor, zwischen all den akademischen Würdenträgern… und irgendwie habe ich gerade auch Lust mal wieder bei Gropp, Brox oder Gössel zu Schmökern.. 😉

P.S. Ich weiß, dass die Galerie das letzte Bild zwei mal anzeigt. Irgendwann wird das sicher gelöst. :p

Denglish

Nachdem wieder einmal eine Welle der Beschwerden über mich hereinbrach und ich es einfach nicht durchhalte meine Posts bilingual zu pflegen, wird es nach fast acht Jahren englischer News nun wohl wieder Zeit, in jenem Denglishen Neusprech zu posten, das ich unter Missachtung aller dagegen sprechenden Fakten als Deutsch bezeichne. Kürzer werden Posts und Sätze dadurch wohl nicht, durchdachter sicherlich auch nicht, aber mit ein wenig Glück könnten sie zumindest sprachlich etwas besser werden. Wir werden sehen. Ihr habt es jedenfalls so gewollt, auf geht’s!

Die letzen Wochen vergingen wie im Flug und gefühlt bin ich zu nichts von dem gekommen, was ich mir vorgenommen habe. Gut, immerhin steht jetzt ein überdimensionales Bücherregal in meinem Wohnzimmer, ich habe meinen Rechner mit Windows 7 neu aufgesetzt, kann nun endlich die Zune-Software benutzen und auch Visual Studio Express for C# hat zumindest mein „Hallo Welt“ kompiliert – aber dennoch fühlt sich mein Leben derzeit so an, wie die donnerstägliche Rollenspielrunde. Alle haben eine Menge Spaß, aber so richtig vorwärts geht es in der Story nicht. Prioritäten Matti, Prioritäten. 🙂

Immerhin bin ich wieder etwas mehr zum Lesen gekommen. Nachdem ich mich gezwungen habe, das nach all den überbordend positiven Reviews erschreckend belanglose „Verblendung“ zu Ende zu lesen, habe ich im Anschluss Neil Gaimans „Marvel 1602“ genüsslich vernascht und mich am letzten Wochenende auf „Die Arena“, mein erstes Buch von Stephen King seit mindestens 12 Jahren, gestürzt. Die Bücherliste werde ich in den nächsten Tagen auf den neuesten Stand bringen.*

Beim Durchsehen alter Backup-CDs habe ich das bisher letzte Programm gefunden, dass ich vor langer, langer Zeit (wir sprechen von Februar 1995) geschrieben habe. Das Ganze war nur ein Projekt für den Informatikunterricht, aber nichts desto trotz war ich damals stolz wie Bolle. Zur allgemeinen Belustigung** hier der Downloadlink.

Btw: Those of you who want to have the English news back, are very welcome to make my life a bit more miserable by constantly telling me. Maybe I’ll switch back after another eight years. 😉

*Nein, das werde ich mit Sicherheit nicht tun, ich habe viel zu viele andere Dinge, mit denen ich vorher noch herumspielen muss. Prioritäten und so. Aber behaupten kann ich es ja mal, oder?
** „Allgemeine Belustigung“ wie in „Creative Commons